Grundsätzliche Forderung
Anstatt der Umsetzung von Einzelmaßnahmen (Brücke Berkenbuschstraße und Fischerbrücke) ohne Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten fordert die Bürgerinitiative ein Gesamtverkehrskonzept für die Einbindung der neuen Okerquerungen
in die vorhandene Wohngebietssituation. Dies beinhaltet “kleine”
Vorzugsvarianten für beide Brücken mit jeweils einer Begrenzung auf maximal 7.5 Tonnen für den regulären Verkehr (ausgenommen landwirtschaftlicher Verkehr und Linienbusse). Desweiteren werden flankierende, verkehrsmindernde und -beruhigende Maßnahmen gefordert. Deshalb sollen der Siekgraben und der Rüninger Weg in den Planungsumgriff für die Baumaßnahme Berkenbuschstraße aufgenommen werden.
Die Bürgerinitiative fordert, in die Planung “Neubau der Okerbrücke im Zuge der Berkenbuschstraße” nach Drucksache 15211/12 mit einbezogen zu werden.
Gründe und Bedenken
- Andere Städte geben Millionen dafür aus, LKW-Verkehr aus den Städten zu bekommen. Warum gibt die Stadt Braunschweig Millionen dafür aus, Schwerlastverkehr in Wohngebiete zu induzieren?
- Der aktuelle Verkehrsentwicklungsplan für Braunschweig weist den Rüninger Weg und den Siekgraben als Wege zur Brücke Berkenbuschstraße als regulär maximal bis 3.5 Tonne zuzulassen aus (siehe S. 5 von Kapitel 4.8 Organisatorische Maßnahmen für den Güterverkehr). Gleiches gilt für die Leiferdestraße als Weg zur Fischerbrücke. Die Stadt widerspricht hier willentlich ihrem eigenen Verkehrsentwicklungsplan!
- Die Bürgerinitiative befürchtet ein erhebliches LKW Mehraufkommen durch Mautflucht.
- Die Bürgerinitiative befürchtet, dass mindestens eine der Strecken nach Fertigstellung der Brücken als offizielle Umleitungsstrecke der A39 ausgeschildert und ausgebaut wird
- 2 Schulen (Raabeschule, Grundschule Stöckheim) und 2 Kindergärten (AWO, Sterntaler) liegen direkt an den Straßen, die zu den Brücken führen. Wann soll das erste Kind durch einen Schwerlaster sterben?
- Die Bürgerinitiative widerspricht dem Bezirksrat, dass große, schwere Rettungsfahrzeuge die Querungen dringend benötigen, da in der Bezirksratssitzung vom 20.4.2012 vorgerechnet wurde, dass der Weg über das neue Autobahnkreuz schneller ist als die Durchfahrt durchs Wohngebiet.
- Die meisten innerstädtischen Unfälle zwischen LKW und Fußgängern/Radfahrern ereignen sich an gefährlichen 90° Kurven. Im Verlauf der Straßen durch Stöckheim aktiviert man damit mindestens 5 neue gefahrenträchtiger Verkehrspunkte (östliches und westliches Ende des Siekgrabens, ähnlich Hohes Feld, Leipziger Str. Ecke Mascheroder Weg).
- Auf der Bezirksratssitzung vom 20.4.2012 wurde eine Verkehrsprognose vorgelegt, nach dem mit 17 Schwerlastern pro Tag zu rechnen ist (Dokument noch nicht online, aber siehe Seite 3 der Drucksache 15211/12). Die Mühle Rüningen scheint auf Zuwachs ausgelegt. Auch deswegen sind die 17 prognostizierten Schwerlaster für die Zukunft deutlich zu niedrig angesetzt.
- Die Brücke ist Teil einer ausgesuchten Radwege-Premiumverbindung (Weser-Harz-Heide Radfernweg). Des weiteren sind die Fuß- und Radwege Teil des sehr intensiv genutzten Naherholungsgebiet Südsee. Sowohl für den Naherholungswert und -verkehr als auch für den überregionalen Radverkehr ist eine Freigabe für schnelle Autoverkehre und für Schwerlastverkehre zielwidrig.